Lean Construction - Kurz und einfach erklärt
David Licow · Mittwoch, 29. März 2023 · 5minWas ist Lean Construction?
Lean Construction – das klingt zunächst nach Diät für Baustellen, doch dahinter verbirgt sich ein cleveres Konzept, um die Baubranche auf Hochglanz zu polieren. Durch die Anwendung der Lean Prinzipien verfolgt Lean Construction das Ziel, die Prozesse und Abläufe im Bauwesen zu verbessern, um somit Verschwendung zu reduzieren, Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern.
Seinen Ursprung hat das Konzept aus dem Lean-Management, welches in der Automobilindustrie entstand und in den 1990er Jahren auf die Baustelle übertragen wurde.
Große Bauunternehmen nutzen bereits das Lean Construction Konzept, um ihre Produktivität zu erhöhen, wohingegen es unter kleineren Betrieben noch nicht so weit verbreitet ist.
In diesem Blogbeitrag werden wir die 5 Lean-Prinzipien vorstellen und erläutern, wie sie in Bauunternehmen umgesetzt werden können.
Die 5 Lean-Prinzipien
1. Kundenwert definieren
Der Kunde ist König und das nicht nur im Schlossbau! Lean Management legt einen hohen Wert auf Kundenorientierung. Im Baubereich bedeutet das, den Wert aus Sicht des Kunden zu erkennen und zu definieren. Eine wichtige Frage in diesem Zusammenhang lautet: Was ist dem Kunden wichtig?
Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, Qualität, Zuverlässigkeit und Termintreue sind einige von vielen Möglichkeiten.
2. Wertstrom identifizieren
Nachdem der Kundenwert festgelegt wurde, konzentriert sich der zweite Schritt auf die Analyse und Optimierung aller wertschöpfenden Prozesse.
Im Baugewerbe bedeutet dies die Untersuchung, wie genau die in Schritt 1 definierten Kundenwerte im Bauprozess entstehen. Dabei ist das Ziel, wertschöpfende Tätigkeiten zu maximieren, während man nicht notwendige Aufgaben reduziert und Verschwendung vermeidet.
3. Optimierung des Flusses und Vermeidung von Verschwendung
Nachdem der Wertstrom identifiziert wurde, gilt es nun, unnötige Aktivitäten im Prozess zu entfernen und einen reibungslosen Ablauf sicherzustellen. Verschwendung wie Wartezeiten oder Fehler sollen vermieden und Prozesse so optimiert werden, dass ein kontinuierlicher Fluss ohne Unterbrechungen entsteht.
4. Pull Prinzip
Da Kunden im Mittelpunkt des Lean Managements stehen, ist es entscheidend, deren Bedürfnisse zu verstehen. Hierbei ist es wichtig sich sich auf das zu konzentrieren, was sie wirklich benötigen. Im Baubereich bedeutet dies beispielsweise, nur die Menge an Baustoffen zu bestellen, die tatsächlich erforderlich ist, um Überbestände zu verhindern. So bleibt der Gürtel nicht nur schlank, sondern die Kosten auch im Rahmen.
5. Stetige Verbesserung und Streben nach Perfektion
Das Ziel von Lean Management besteht darin, den Mehrwert für den Kunden kontinuierlich zu erhöhen. Daher gibt es stets Prozesse, die optimiert werden können. Das fünfte Lean-Prinzip im Baugewerbe bedeutet somit, kontinuierlich nach Möglichkeiten zu suchen, Bauprozesse zu beschleunigen oder die Qualität zu steigern.
3 Tipps zur Umsetzung der Lean Prinzipien
Kundenbefragungen:
Führen Sie regelmäßige Umfragen oder Interviews mit Ihren Kunden durch, um herauszufinden, welche Aspekte des Bauprojekts für sie am wichtigsten sind. Nutzen Sie diese Informationen, um Ihre Angebote und Dienstleistungen besser auf die Kundenbedürfnisse abzustimmen.Einführung von digitalen Tools:
Digitale Tools ermöglichen eine bessere Kommunikation, Planung und Zusammenarbeit zwischen allen Projektbeteiligten. Eine mögliche Lösung ist Bausicht, die Generalunternehmen eine umfassende Software für Nachunternehmer Dokumentenverwaltung, digitale Zutrittskontrolle und Baulogistik anbietet.Einführung von KPI’s (Key Performance Indicators):
Definieren Sie klare Leistungskennzahlen, anhand derer Sie den Erfolg Ihrer Verbesserungsmaßnahmen messen und überwachen können.
*Quelle: Lean Construction Institut Deutschland e.V. (LCI-D) (2018). Lean Construction in Deutschland - Stand der Einführung, Erfahrungen und Potenziale.
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