KI in der Baubranche: Prognose 2024

Seit dem Durchbruch von ChatGPT ist Künstliche Intelligenz (KI) in aller Munde. Doch wie wirkt sich diese Technologie auf die Baubranche aus? Stehen Veränderungen bevor oder gar eine Revolution? Im Jahr 2024 könnten die Antworten überraschen. Tauchen Sie mit uns ein, um die spannendsten Entwicklungen und Prognosen zu entdecken.

Was ist eigentlich künstliche Intelligenz (KI)?

Künstliche Intelligenz (KI) bezeichnet Computersysteme, die Aufgaben bewältigen, die normalerweise menschliches Denken erfordern. Dabei geht es nicht um Maschinen, die “denken” wie Menschen, sondern um Programme, die Daten analysieren, Muster erkennen und darauf basierend Entscheidungen treffen können. In der Praxis kann KI zum Beispiel dazu verwendet werden, Arbeitsabläufe zu optimieren, Fehler frühzeitig zu erkennen oder Planungsprozesse zu unterstützen. Für die Baubranche bedeutet das: Effizientere Projekte, weniger unerwartete Probleme und ein insgesamt reibungsloserer Bauprozess. Aber wie genau beeinflusst KI die Abläufe und Techniken in der Baubranche?

Was bedeutet KI für die Baubranche?

KI revolutioniert zahlreiche Branchen, und auch die Baubranche steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Während viele bei KI an futuristische Technologien und Automatisierung denken, geht es im Kern um Optimierung und Effizienzsteigerung. Für die Bauwelt kann das bedeuten: präzisere Planung, frühzeitige Fehlererkennung und ein verbessertes Ressourcenmanagement. Es geht nicht nur darum, menschliche Tätigkeiten zu ersetzen, sondern vielmehr darum, sie zu verbessern und zu erweitern, sodass Baufachleute sich auf komplexere und kreativere Aspekte ihrer Arbeit konzentrieren können.

Welche Praxisbeispiele bietet KI der Baubranche?

Die Auswirkungen auf die Baubranche lassen sich natürlich nicht in einem Satz beantworten und unterscheiden sich auch nach Branche innerhalb der ausgeübten Tätigkeit und Branche. Allerdings lässt sich festhalten, dass bisher nur 6% der Unternehmen in der Bau- und Immobilien-Branche KI einsetzen[4]. Aber schauen wir uns die potentiellen Möglichkeiten ein wenig differenzierter an:

Wie wir sehen sind die Möglichkeiten der KI in der Bau- und Immobilienbranche sehr beeindruckend. Doch wie bei jeder Innovation gibt es auch Aspekte, die sorgfältig überdacht werden müssen. Welche Schwierigkeiten können also beim Einsatz von KI in dieser Branche auftreten?

Leitfaden - Wie integriere ich KI in meine bestehenden Bauprozesse?

1. Ziele und Bedarf klar definieren

Bestimmen Sie klar, welche spezifischen Probleme oder Herausforderungen Sie durch KI lösen möchten. Möchten Sie die Effizienz steigern, Kosten reduzieren oder die Sicherheit auf Baustellen verbessern?

2. Datenqualität sicherstellen

Überprüfen Sie die Qualität und Menge der Daten, die Ihnen zur Verfügung stehen. Gute Daten sind der Schlüssel zu einem erfolgreichen KI-System.

3. Das richtige KI-Werkzeug auswählen und Team Schulungen durchführen

Wählen Sie passende KI-Werkzeuge und Investieren Sie in die Weiterbildung Ihres Teams, damit es mit den neuen Technologien effektiv umgehen kann.

4. Pilotprojekt starten

Starten Sie mit einem kleineren, kontrollierten Projekt, um die Wirksamkeit der KI-Lösung zu testen, bevor Sie sie im gesamten Unternehmen implementieren.

5. Feedback und regelmäßige Anpassungen

Führen Sie einen Prozess ein, der Feedback sammelt und auf Basis dessen regelmäßige Überprüfungen und Optimierungen vornimmt.

6. Skalierung und zukünftige Entwicklungen berücksichtigen

Nach erfolgreicher Implementierung, erweitern Sie den KI-Einsatz auf andere Bereiche und bleiben Sie hinsichtlich neuer KI-Trends immer auf dem Laufenden.

Welche Herausforderungen entstehen beim Einsatz von KI in der Baubranche?

KI kann immer breiter eingesetzt werden, wie wir gesehen haben und scheint auch viele Sektoren zu transformieren. Warum sehen wir dann KI noch nicht überall? Das liegt daran, dass KI längst nicht alles kann und viele Probleme hat, die noch lange nicht gelöst sind. Hier nur ein paar der Probleme die sich im KI-Einsatz zeigen:

• Spezialisierung - Oft funktioniert eine KI nur für einer sehr bestimmten Aufgabe. Beispielsweise das Erkennen von verschiedenen Fahrzeugtypen oder Kennzeichen. Bei diesen spezialisierten Aufgaben kann es sogar menschliche Genauigkeit übertreffen. Allerdings befindet sich hier auch der Haken: Soll die die selbe KI nämlich für eine andere Aufgabe, wie das Erkennen von Mitarbeitenden verwendet werden, ist es in der Regel nicht möglich und erfordert ein neues Training der KI, welches sehr aufwändig ist.

• Komplexität - KI-Modelle können so komplex entwickelt sein, dass selbst Experten nicht immer verstehen, wie sie die Entscheidungen der KI zustande kommen. Forscher versuchen, diese Modelle klarer und zuverlässiger zu gestalten.

• Wirkliche Intelligenz - Trotz aller Schlagzeilen und Filme ist KI nicht so schlau, wie es oft behauptet wird. Es ist eher ein starkes Werkzeug als eine allwissende Maschine. Damit das Werkzeug in der Baubranche auch richtig angewendet wird, investieren viele Unternehmen momentan viel in die Weiterbild ihrer Mitarbeitenden [5].

• Datenqualität - Die Qualität und Wirksamkeit einer künstlichen Intelligenz (KI) im Bausektor hängt maßgeblich von den Daten ab, mit denen sie trainiert und betrieben wird. Im Jahr 2023 steht insbesondere das Sammeln korrekter und umfassender Daten im Vordergrund der Herausforderungen. Es ist für Bauunternehmen essenziell, genau zu bestimmen, welche Daten für ihre KI-Anwendungen erforderlich sind und sicherzustellen, dass sie Zugriff auf alle relevanten Datenquellen haben.

  Ohne die Erfassung digitaler Daten in Bauprojekten kann KI nicht effektiv arbeiten. Daher ist die Digitalisierung von Prozessen auf Baustellen ein logischer Schritt, um das volle Automatisierungspotenzial von KI auszuschöpfen, wie auch eine aktuelle Studie von McKinsey[6] unterstreicht.

Ist mein Job in Gefahr?

In Zeiten technologischer Fortschritte wird oft die Frage gestellt, ob menschliche Arbeitskraft durch Maschinen ersetzt wird. Bei Künstlicher Intelligenz ist diese Debatte besonders intensiv. Doch anstatt uns vor KI zu fürchten, sollten wir ihre Einsatzmöglichkeiten und Auswirkungen auf verschiedene Berufsfelder in der Baubranche genauer betrachten.

• Bauarbeiter: Während KI und autonomes Equipment einige manuelle Aufgaben übernehmen können, bleibt der Bedarf an menschlicher Expertise hoch. Vor allem komplexe Aufgaben und die Technikwartung erfordern nach wie vor das Fachwissen und die Fertigkeiten von Baufacharbeitern.

• Generalunternehmer und Subunternehmer: Diese Gruppen können von der Digitalisierung in Form einer verbesserten Projektsteuerung und -kommunikation profitieren. Es wird jedoch wichtig sein, sich an neue Technologien anzupassen und Mitarbeiter in deren Anwendung zu schulen.

• Dienstleister: Für Unternehmen, die spezielle Dienstleistungen wie Baustellensicherheit oder Qualitätskontrolle anbieten, bietet künstliche Intelligenz (KI) die Chance, ihre Angebote durch Automatisierung zu optimieren. Dies kann zu effizienteren und kostengünstigeren Lösungen führen.

Es lässt sich also sagen: KI wird die Baubranche verändern, aber nicht unbedingt Arbeitsplätze verdrängen. Stattdessen können neue, innovative Tätigkeitsfelder entstehen, die menschliche Fähigkeiten mit technologischem Fortschritt kombinieren.

Wo wird KI schon heute eingesetzt?

Und wahrscheinlich denken Sie es sich schon: Auch bei Baustellensoftware kommt KI zum Einsatz. Beispielsweise bei der Dokumentenverwaltung können Dokumente mittels spezialisierter Modelle ausgelesen werden und die Daten ohne weitere Anpassung ausgelesen werden. So kann jeder ein bisschen Zeit und Tippaufwand sparen.

Auch bei Baulogistik macht der Einsatz von KI durchaus Sinn: Wie wäre es wenn Nummernschilder von einfahrenden Fahrzeugen einfach erkannt werden würden und sich die Schranke ohne manuelle Prüfung einfach für angekündigte Lieferungen öffnen würde?