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Fachkräftemangel Baubranche Was tun?

Tristan Ratz · Donnerstag, 5. Oktober 2023 · 4min
Fachkräftemangel Baubranche - Was tun?

Der Fachkräftemangel in der Baubranche

In den letzten Jahren hat die Baubranche einen beispiellosen Aufschwung erlebt, getrieben von Innovation, urbaner Expansion und dem stetigen Bedarf an Infrastruktur. Doch während die Auftragsbücher vieler Unternehmen prall gefüllt sind, steht die Branche vor einem gravierenden Problem: dem Mangel an qualifizierten Fachkräften.

Dieses Dilemma hat weitreichende Auswirkungen, von Projektverzögerungen über steigende Kosten bis hin zu Qualitätsmängeln. Doch wie kam es zu diesem Engpass, und vor allem, welche Lösungsansätze gibt es? In diesem Beitrag tauchen wir tief in das Thema Personalmangel im Bausektor ein, beleuchten die Ursachen und bieten praktische Ratschläge, um diesem wachsenden Problem zu begegnen.

Personalmangel in Unternehmen

Quelle: Statista

Dabei hat sich die Zahl der offenen Stellen für Bauingenieure von 2009 bis 2021 nahezu vervierfacht, die für Baufacharbeiter mehr als verdoppelt.

Diagramm offene Stellen Bauingenieure & Baufacharbeiter Deutschland

Quelle: Statistisches Bundesamt, Bundesagentur für Arbeit, Bauindustrie.de

Welche Ursachen hat der Fachkräftemangel in der Bauindustrie

Die Baubranche steht vor zahlreichen Herausforderungen, die den Mangel an qualifizierten Fachkräften verstärken. Ein bedeutender Faktor ist der demografische Wandel. Mit dem Eintritt älterer, erfahrener Fachkräfte in den Ruhestand fehlt es an einer ausreichenden Zahl von jungen Nachwuchskräften, die in ihre Fußstapfen treten könnten. Hinzu kommt, dass viele dieser qualifizierten Kräfte durch attraktivere Gehaltsangebote oder andere Arbeitsbedingungen in andere Sektoren oder ins Ausland gelockt werden.

Darüber hinaus hinken die Ausbildungsprogramme den Anforderungen der modernen Baubranche hinterher, wodurch nicht genügend Fachkräfte mit den erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnissen ausgebildet werden. Schließlich spielt auch das Image des Baugewerbes eine Rolle. Das Baugewerbe kämpft mit der Wahrnehmung von harten und körperlich anstrengenden Arbeitsbedingungen, was viele potenzielle Talente abschreckt und sie dazu veranlasst, sich für andere, scheinbar attraktivere Branchen zu entscheiden.

Und welche Folgen hat der Fachkräftemangel in der Baubranche?

Der Mangel an qualifizierten Fachkräften in der Bauindustrie zieht eine Kette von negativen Auswirkungen nach sich. Verzögerte Bauprojekte werden zur Norm, was nicht nur den Zeitplan beeinflusst, sondern auch die Baukosten in die Höhe treibt. Qualitätsmängel häufen sich, da das fehlende Know-how zu Fehlern und Übersehungen führt. Auf einem größeren Maßstab schwächt der Fachkräftemangel die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und hemmt die Innovationskraft, da weniger Expertise für fortschrittliche Bauprojekte zur Verfügung steht. Zudem spüren die bestehenden Arbeitnehmer einen wachsenden Druck: Sie müssen oft Mehrarbeit leisten und tragen eine größere Last, um die Lücken zu schließen.

Lösungsansätze und Maßnahmen

Es gibt verschiedene Ansatzpunkte und Maßnahmen, um das Problem des Fachkräftemangels in der Bauindustrie anzugehen und für eine stabilere Zukunft der Branche zu sorgen:

1. Gewinnen Sie den Nachwuchs für sich!

Heutzutage liegt der Fokus der Bauindustrie vermehrt auf dem Anwerben von jungen Talenten statt Kunden. Um den Nachwuchs für die Baubranche zu gewinnen, ist es unerlässlich, ihn durch eine fundierte und praxisorientierte Ausbildung zu begeistern. Kooperationen mit Schulen und anderen Bildungsinstitutionen bieten Bauunternehmen die Chance, zukünftige Talente frühzeitig zu erkennen und zu fördern.

Ein zeitgemäßes Image, geprägt durch den Einsatz digitaler Werkzeuge, ist entscheidend, um die technikaffine Generation anzusprechen. Die jüngere Generation erwartet ein fortschrittliches Arbeitsumfeld. Es wäre also klug, veraltete und arbeitsintensive Abläufe, etwa bei der Dokumentation, durch digitale Lösungen zu ersetzen. Das Einbeziehen junger Mitarbeiter bei der Auswahl und Implementierung dieser digitalen Werkzeuge kann den Modernisierungsprozess beschleunigen. Offene Kommunikation über solche modernen Ansätze macht die Baubranche für den Nachwuchs noch ansprechender.

2. Digitalisierung als Chance: Software im Bauwesen

Die fortschreitende Digitalisierung bietet enorme Chancen für die Baubranche. Durch den Einsatz von Softwarelösungen können viele Prozesse automatisiert und effizienter gestaltet werden, was zu einer Entlastung der Fachkräfte führt. Unsere Software “Bausicht” ist hier eines von vielen Beispielen: Mithilfe von digitaler Zutrittskontrolle und Anwesenheitserfassung, automatischem Dokumentenmanagement und digitaler Baulogistik werden nicht nur Prozesse vereinfacht, sondern auch wertvolle Ressourcen eingespart. Durch solche Automatisierungen können sich Fachkräfte auf andere wertschöpfende Tätigkeiten konzentrieren, während Routineaufgaben von der Software übernommen werden.

Screenshot Bausicht Software

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3. Optimieren Sie die Arbeitsbedingungen und beteiligen Sie Ihre Mitarbeiter am Erfolg!

In der Baubranche gibt es derzeit eine Überfülle an Aufträgen. Während dies geschäftlich vorteilhaft erscheint, kann es für die Mitarbeiter zu Überstunden und Stress führen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sich Mitarbeiter wertgeschätzt und nicht ausgenutzt fühlen. Eine Möglichkeit, Wertschätzung zu zeigen, könnte die direkte Erfolgsbeteiligung oder die Erweiterung von Entscheidungsspielräumen sein. Regelmäßiges Feedback und die Umsetzung von Mitarbeiteranregungen sind ebenfalls wertvoll.

Parallel dazu kämpft die Baubranche oft mit dem Image harter Arbeit und anspruchsvoller Arbeitsbedingungen. Eine Umgestaltung dieser Bedingungen, beispielsweise durch Investitionen in moderne Arbeitsmittel, Sicherheitsausrüstungen, flexible Arbeitszeiten und Gesundheitsförderung, kann die Branche für Fachkräfte attraktiver machen. Ein förderliches Arbeitsumfeld zieht nicht nur neue Talente an, sondern hilft auch dabei, bestehende Mitarbeiter zu binden.

Baubranche Arbeiter

4. Werten Sie Sie ihr Image auf

Das Image des Baugewerbes ist entscheidend, um junge Talente anzuziehen. Um das überholte Bild zu erneuern, sind Kampagnen notwendig, die die Attraktivität des Sektors betonen. Dabei sollten Erfolgsgeschichten und Karrieremöglichkeiten im Vordergrund stehen. Eine Kooperation mit entsprechenden Medienpartnern verstärkt diese Botschaft.

Qualität und Effizienz sind ebenfalls Schlüssel zur Positionierung als attraktiver Arbeitgeber. In der komplexen Baubranche helfen digitale Lösungen dabei, Arbeitsabläufe zu optimieren. Durch das Aufspüren und Beheben von Engpässen mit geeigneten Softwarelösungen präsentiert sich Ihr Unternehmen als zukunftsorientiert. Es ist essentiell, diesen Fortschritt öffentlich zu kommunizieren und so ein modernes Image zu fördern.

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5. Prüfen Sie den Einsatz von qualifizierten ausländischen Fachkräften

In Zeiten des Fachkräftemangels wird der Blick über die Landesgrenzen hinaus immer wichtiger. Durch das gezielte Anwerben von internationalen Fachkräften kann die Baubranche von einem breiten Pool an Talenten und Expertisen profitieren. Dies setzt jedoch voraus, dass Unternehmen offen für internationale Kooperationen und Partnerschaften sind und sich aktiv darum bemühen, Netzwerke und Beziehungen aufzubauen. Ein weiterer wichtiger Schritt ist, sich über die aktuellen rechtlichen Grundlagen für die Anstellung ausländischer Mitarbeiter, wie z.B. deren Aufenthaltsstatus, zu informieren. Setzen Sie sich mit Ihrer lokalen Arbeitsagentur in Verbindung und klären Sie offene Fragen.

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